Jugendausflug 2015
Ausflug zum
Westernreitstall Horse Academy in Mooslargue
Am Samstag, den 24.10.2015 war es endlich soweit und einige Jugendliche des
Reitvereins trafen sich um 9 Uhr auf dem Parkplatz des Reitstalls Lehmann um zur
Horse Academy zu starten. Helme und Gepäck wurden in die Autos verstaut und ab
ging es durch die schöne Landschaft Frankreichs, die Sonne blinzelte uns über
den Hügeln und Wäldern mit allen erdenklichen Herbfarbtönen zu und wir waren
sehr gespannt auf den Stall.
Angekommen starteten wir unsere Suche in der grossen Halle, in der schon drei
Reiter ihre Pferde aufwärmten und trainierten. Eine ruhige Atmosphäre und bei
unserer Nachfrage nach Daniel Straumann wurden wir sofort freundlich hinten
durch in die Stallungen gebracht. Dort begrüsste uns Lynn, die Trainerin ganz
herzlich. Sie war schon dabei "unser" Pferd zu putzen und zu richten, und dann
standen auch schon Daniel und Denise Straumann vor uns. Eine freundliche
Begrüssung und Vorstellung, dann kam der Kaffee,Saft und ein Korb mit frischen
Schokocroissants auf den Tisch und alle starteten mit einem Frühstück in den
Sonne. Dabei unterhielten wir uns über die Grundidee des Westernstalles, Wahl
des Standplatzes und dann auch die Umsetzung des Konzeptes. Horse Academy ist
ein reiner Trainingsstall, d.h. Pferde werden für einen gewissen Zeitraum
gebracht um bei einem der drei Trainer ausgebildet zu werden. Man kann aber auch
für ein Wochenende mit seinem Pferd anreisen und gemeinsam einige
Trainingseinheiten buchen. Appartments und Studios stehen über dem Stall zur
Verfügung.
Daniel unterhielt sich mit den Jugendlichen über ihre bevorzugte Reitweise, ob
Springen oder Dressur und ob sie auf Schulpferden reiten oder ein eigenes Pferd
besitzen und fügte an, dass uns alle die Arbeit und das Zusammensein mit den
Pferden verbinde, egal welcher Disziplin des Reitsports wir nachgehen.
Nun folgte ein Gang durch den Stall, der Sattelkammer mit vielen
unterschiedlichen Westernsätteln ( auch da gibt es kurz und lang und
Massanfertigung für Reiter und Pferd....) und Reithalfter mit
unterschiedlichsten Gebissen. Daniel hob hervor, dass uns vielleicht einige
Gebisse als "sehr scharf" erscheinen würden, aber er sagte darauf : Das
Gebiss ist nur so scharf, wie die Reiterhand, die es benutzt! Sicher eine
Bemerkung, die uns noch lange im Sinn bleiben wird. Die ganze Grundfläche des
Stalls ist gegen Wasseradern geschützt, aus diesem Grund ist der Boden aus
Gussasphalt gegossen worden, die Boxen haben eine Gummimatte und sind mit
Pellets eingestreut, da diese Entsorgung wesentlich platzsparender ist und auch
durch das Ausfahren auf den Wiesen sich viel schneller abbaut. Jeder
Trainingsstall hat 20 Boxen und für die grossen und auch internationalen Tuniere
stehen weitere 120 Gastboxen zur Verfügung..........Einige Boxen waren mit einer
herausziehbaren Zwischenwand versehen, sodass sie im Bedarfsfall auf die
doppelte Grösse erweitert werden könnten.
Nun ab in die Halle, wo einer der Trainer gerade ein Pferd im "Sliding Stop"
trainierte. Auf der Mittellinie wurde im langsamen Galopp geritten und vor der
Bande dann der Stop ausgeführt. Zu erwähnen wäre, dass 1. der Hallenbelag in
unserem Sinne sehr locker und tief war und 2. die Pferde auf den Hinterbeinen
einen speziellen Hufbeschlag zum Stop benötigen, sehr glatte und langgezogene
Eisen. Nach dem Stop wurde das Pferd gelobt und einige Zeit am langen Zügel
stehen gelassen. Dann umgedreht und im gleichen Tempo in die andere Richtung
geschult, wieder ein Stop vor der Bande, den das Pferd bestimmt, nicht der
Reiter. Wieder dickes Lob und Pause, umdrehen , andere Richtung diesmal etwas
schneller werdend....Stop vor der Bande, Lob, Pause, Umdrehen nochmals andere
Richtung. Die Länge der Halle beträgt 80 Meter und die Geschwindigkeit des
Galopps wurde nach jedem Hin- und Zurück - gesteigert, und vielleicht kann man
sich vorstellen, welche Geschwindigkeit man auf einer Strecke von 80 Metern
aufbauen kann.....um dann dem Pferd die Entscheidung zu überlassen, den
richtigen Zeitpunkt des Stopps zu wissen um noch vor der Bande zum Stehen zu
kommen........Waohhhhh! Der nächste Trainingsinhalt war der "Spinn"....im Galopp
auf der rechten Hand eine Drehung auf und um die Hinterhand bei der aber im
Gegensatz zur Dressur das rechte Hinterbein auf der Stelle blieb und sich im
weichen Sand mit drehte ohne den Kontakt zum Boden zu verlieren und auch dies
geschah in einer Geschwindigkeit mit bis zu 12 Umdrehungen.......nach dem
Training wieder Lob und Ruhephase und dann die andere Hand.
In der Zwischenzeit hatte Lynn schon "unser" Pferd aufgewärmt und für uns alle,
die wollten, ging es in die Ausprobierphase.Der Gurt muss vom Boden aus
nocheinmal nachgezogen werden, aus dem Sattel heraus ist dies nicht möglich. Die
Steigbügel werden angepasst und die Zügel werden mit nur einer Hand aufgenommen,
entweder rechts oder links, und dann locker vorgestreckt auf dem Pferdehals
abgelegt, die andere Hand bleibt locker neben dem Körper hängen. Lynn erklärte
uns die unterschiedliche Hilfengebung für die unterschiedlichen Mannöver ( bei
uns in der Dressur bezeichneten Lektionen) und alle probierten den Schritt, Trab
und Spin mal aus, mal rechts herum, mal links herum......und das, was uns alle
am meisten überraschte war, wie schwer es war die korrekte Handhaltung
beizubehalten....wir, die immer mit Kontakt zum Pferdemaul reiten.
Zum Abschluss gab es
nochmal Kaffee und Saft und eine Reflektion des Erlebten mit Lynn bevor wir die
Rückreise in den Stall antraten und mit einem Mittagessen im Reiterstüble den
Ausflug beendeten.
Alles in allem ein gelungener Blick über den Tellerrand !